Nicht nur zur Winter- und Weihnachtszeit haben Mandarinen und ihre gezüchteten Nachfahren, die Clementinen, Hochkonjunktur. Während sie mit Kalorien geizen, unterstützen die Zitrusfrüchte eine schlanke Linie und liefern ordentlich Vitamine dank purer Pflanzenkraft.
Dass Mandarinen super gesund sind, ist kein Geheimnis. Schon eine einzige Frucht deckt fast die Hälfte (43 %) unseres Tagesbedarfs an Vitamin C ab. Dabei bleibt die beliebte Zitrusfrucht kalorienarm. Doch Mandarinen und Clementinen – eine gezüchtete Kreuzung (Hybride) aus Mandarine und Pomeranze, die fast kernlos ist – können noch mehr: Forscher der University of Western Ontario im kanadischen London fanden in Studien heraus, dass in Mandarinen ein Pflanzenstoff steckt, der wahre Wunder vollbringen kann. Zumindest bei Mäusen hatte die Zufuhr des Flavonoids Nobiletin aus Zitrusfrüchten einen erstaunlichen Effekt.
Schlanke Nager trotzt fettiger Kost
Das Forscherteam fütterte die Nagetiere mit typisch westlicher „No-Go-Kost“: viel Fett und Zucker. Einem Teil der Mäuse gaben sie zusätzlich den Pflanzenstoff Nobiletin, der auch in Mandarinen vorkommt. Und siehe da: diese Tiere überstanden die Mastkur ohne Gewichtszunahme, während die Nobiletin-lose Kontrollgruppe wie erwartet ordentlich zulegte.
Freie Arterien und verbesserte Blutfett-Werte
Außerdem besserten sich in der „Mandarinen-Gruppe“ krankhaft erhöhte Blutfette und ein gestörter Zuckerhaushalt aufgrund des hohen Vitamin-Gehalts. Murray Huff, Leiter der Studie, stellte fest: „Zusätzlich mit Nobiletin gefütterte Labormäuse sind vor Fettsucht geschützt und erkranken langfristig auch nicht an Arterienverkalkung, der Ursache für die meisten Herz- und Schlaganfälle.”
Clementinen: Zehnmal so wirksam wie Grapefruits
Grund für die Wunderwirkung der Clementine ist nach Vermutung der Wissenschaftler, dass das Nobiletin einerseits die Ansammlung von Fett in der Leber hemmt. Andererseits kurbelt der Pflanzenstoff aus den Mandarinen auch die Verbrennung von überschüssigem Fett im Körper an. Eine ähnliche Wirkung erzeugt das in Grapefruits enthaltene Flavonoid Naringenin. Allerdings ist das Mandarinen-eigene Nobiletin etwa zehnmal so effektiv!
Das geht unter die Haut
Die höchste Konzentration an Nobiletin in den Mandarinen haben die Forscher übrigens in der weißen Haut unter der Schale und zwischen den Schnitzen gefunden. Also in den Teilen der Mandarine, die wir meistens vor dem Essen abzupfen. Auch die Schale von Mandarinen enthält besonders viel Nobiletin.
Das Beste aus der Mandarine herausholen
Wer das nutzen möchte, kauft am besten unbehandelte Bio-Früchte, die nicht mit Thiabendazol gespritzt wurde. Dann kannst Du auch die Schale der Mandarinen verwenden, statt sie nach dem Schälen wegzuwerfen. Trotzdem gut abwaschen! Die orangene Schale sieht nicht nur hübsch aus, sondern kann auch klasse schmecken.
Doc Diessners Tipp: Schneide die Mandarinenschale in feine Streifen für Desserts, in Deinem Tee oder frischgepressten Saft.