Im Winter hilft frischer Grünkohl der Gesundheit
Von Oktober bis Januar wartet er erntereif auf unseren Feldern: der Grünkohl. Im Ruhrpott längst Kult, trendet das Wintergemüse als „Kale“ und auch als Snack weltweit. Neben dem guten Geschmack punktet Grünkohl mit seinem einzigartigen Nährstoffmix. Ein „Local Hero“ also, der erntefrisch im Winter für unsere Körper und unsere Gesundheit im Einsatz ist.
So lässt Grünkohl die Milch erbleichen
Denn Grünkohl ist kalorien- und fettarm, gleichzeitig aber reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Für Sättigung sorgen Ballaststoffe, die außerdem die Verdauung auf Trab bringen. Bereits 100 Gramm Grünkohl versorgen den Körper mit der gleichen Menge an knochenstärkendem Calcium wie etwa 0,2 Liter Milch. Weiterhin punktet Grünkohl mit pflanzlichem Eiweiß. Und mehr Provitamin A (z. B. Beta-Carotin) als Grünkohl liefert nur die Möhre.
Omega-3-Fettsäure für die Gesundheit
Topwerte weist zudem der Fettanteil von unter einem Gramm pro 100 Gramm Grünkohl vor. Das Gemüse überzeugt aber nicht nur durch die geringe Menge, sondern auch, weil es zu einem Großteil aus Alpha Linolensäure – einer mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäure – besteht. Diese wirkt entzündungshemmend, verbessert die Fließeigenschaft des Blutes und kann Herzkrankheiten vorbeugen.
Grünkohl liefert Dir Antioxidantien
Wie die meisten grünen Blattgemüse ist auch der Grünkohl reich an Antioxidantien wie Vitamin C, Polyphenole, Beta-Carotin und Flavonoide. Am besten genießt man die Kohlblätter daher roh oder blanchiert sie nur kurz. So kann sich die antioxidative Wirkung entfalten. Power für die Gesundheit bringt außerdem das Flavonoid-Duo Kaempferol und Quercetin. Ihnen wird eine anti-entzündliche, anti-mikrobielle sowie herzschützende Wirkung zugesprochen.
Eine grüne Vitamin-Bombe
Damit längst nicht genug: Der Grünkohl zählt zu den vitaminreichsten Gemüsesorten überhaupt und punktet mit einer großen Variation der nützlichen Helferlein. 105 Milligramm Vitamin C stecken in 100 g des Wintergemüses. Das entspricht bereits dem empfohlenen Tagesbedarf der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Gegen freie Radikale und frühzeitig alternde Haut
Wichtig ist Vitamin C, weil es unsere Abwehrkräfte und unser Immunsystem stärkt und ganz nebenbei auch noch die Eisenaufnahme aus der Nahrung fördert. Der krause Kohl enthält außerdem Vitamin E, das freie Radikale fängt und einer frühzeitigen Hautalterung entgegenwirkt. Vitamin K ist vor allem für eine funktionierende Blutgerinnung von Bedeutung und es aktiviert die Knochenbildung.
Keine Chance für „schlechtes“ Cholesterin
Und auch den Cholesterinspiegel des Blutes weiß unser „Local Hero“ Grünkohl positiv zu beeinflussen. Laut einer aktuellen Studie sank der Gehalt an „schlechtem” LDL-Cholesterin (Low Density Lipoproteine) im Blut um 10 Prozent, während das „gute” HDL-Cholesterin (High Density Lipoproteine) um rund 27 Prozent anstieg, nachdem die Studienteilnehmer für drei Monate täglich 150 Milliliter Grünkohlsaft tranken.
Wirkung auf das Wachstum von Tumoren
Und unser winterliches Saison-Gemüse setzt noch einen drauf. Eine positive Wirkung des Antioxidans Sulforaphan auf das Wachstum von Krebszellen rückte schon vor einigen Jahren in den Fokus weltweiter Forschungsgruppen. Das Antioxidans soll die Blutgefäßbildung in Tumoren und das Tumorwachstum hemmen, ohne dabei Nebenwirkungen zu verursachen. Sulforaphan ist in Grünkohl und anderen Gemüsesorten aus der Familie der Kreuzblütler enthalten. Dazu gehören beispielsweise auch Blumenkohl, Brokkoli oder Rosenkohl.