Mit Lauch verfeinern wir Soßen und Salate, es kommt in Eintöpfe und – mein Favorit – Gemüsepfannen. Auch Dips freuen sich über das leckere Zwiebelgemüse. Genau wie unser Körper, unsere Gelenke und unsere Gesundheit. Lauch, auch Porree genannt, ist ein absoluter Local Hero.
Saison & Herkunft
Lauch ist ein 4-Jahreszeiten-Gemüse. Sowohl im Winter als auch im Sommer kann er geerntet werden. In den kälteren Monaten schmeckt der Porree intensiver und hat eine dunklere Farbe. Im Mittelalter soll Lauch in den deutschen Raum gekommen sein und wird heutzutage unter anderem verstärkt in NRW angebaut. Sein Alter Ego „Porree“ leitet sich vom lateinischen Namen ab: „Allium porrum“.
Vitamine und Nährstoffe
Harntreibend, abführend und auch antiseptisch: All das sind Attribute, die wir Lauch zuschreiben können und Effekte, mit denen uns das Gemüse unterstützen kann. Das gelingt durch die Kombination der Vitamine B und C sowie den Mineralstoffen Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Mangan, Phosphat und Silizium. Einer echten Breitseite gegen Erkrankungen und Zipperlein gleichermaßen.
Hilfreich bei Knochen- und Gelenkerkrankungen
Und um direkt zu beruhigen: Die abführende Wirkung kommt nicht mit einer Klo-Dauerkarte daher, sondern unterstützt unseren Körper dabei, sich selbst reinigen zu können. Dadurch ist Lauch gut für den Verdauungstrakt, für unser Mikrobiom und hilfreich gegen Knochen- und Gelenkerkrankungen wie Gicht oder rheumatoide Arthritis.
Natürlicher Entzündungskiller und Knorpel-Kumpel
Dank der in Lauch enthaltenen Sulfide und Schwefelverbindungen kann sich weiterhin eine antientzündliche Wirkung entfalten. Ein besonderer Wirkstoff, Dyallylsulfid, hat zudem knorpelschützende Eigenschaften unter Beweis gestellt. Im Labor entwaffnete Dyallylsulfid knorpelabbauende Enzyme und schädigende Entzündungsstoffe. In England konnte man wiederum anhand einer Studie feststellen, dass Menschen, die viel Lauch und Knoblauch aßen, über gesündere Hüftgelenke verfügten und weniger Knorpelschäden zu beklagen hatten. Also nichts mit „Porreepiepen”, wie wir es im Ruhrpott salopp sagen. Lauch macht starke Stampfer!
Ein Herz für Lauch
Oder besser gesagt: Porree fürs Herz: Die gesunde Stange soll dank ihres Allicin-Gehaltes, Allicin kommt vor allem in Knoblauch vor, positiven Einfluss auf Cholesterinwerte und den Blutdruck haben. Auch die bereits angesprochenen Sulfide, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören, sollen dazu beitragen, Cholesterin und Blutdruckwerte zu senken. Dass Lauch zudem kalorienarm ist, überrascht sicherlich nicht allzu sehr. Noch ein Pluspunkt und Grund, das vielseitige und schmackhafte Superfood kreativ in der Küche zu nutzen. Egal, ob man es nun Lauch oder Porree nennt.
Wie man Lauch lagert
Porree mag es kühl, dunkel und trocken – im Kühlschrank verzieht er sich gern ins Gemüsefach und bleibt dort besonders gut haltbar. Solange er es sich nicht mit Tomate, Apfel, Birne und Co. teilen muss. Die scheiden nämlich Ethylen aus, ein Reifungsgas, das Porree überhaupt nicht ausstehen kann. Und andersherum sollte man auch darauf achten, dass der lauchige Local Hero sein intensives Aroma nicht ungefragt an alle anderen Gemüse- und Obstnachbarn überträgt.