Sie sind rot, gelb oder grün. Manchmal auch lila, weiß oder braun. Einige sind spitz, andere rund. So unterschiedlich Paprika aussehen können, so unterscheiden sie sich auch in Geschmack und bis zu einem gewissen Grad in ihren Inhaltsstoffen.
Welche ist reif?
Eins bringen die gebürtigen Südamerikanerinnen alle in großer Menge mit: Vitamin C. Von Grün (noch nicht reif) bis Rot erhöht sich der Gehalt sogar noch weiter. Die Farben können uns teilweise also zeigen, wo am meisten drinsteckt. Ausnahmen gibt’s allerdings auch, denn: Je nach Sorte kann eine Paprika auch reif sein, wenn sie ein gelbes oder orangefarbenes Gewand zur Schau trägt. „Gelb“ ist also nicht immer nur die hübsche „Übergangsjacke“.
Farbe gefällig? Carotinoide & Chlorophyll
Das ist abhängig vom Carotinoid-Gehalt. Der höchste steckt in der roten Paprika, weil der Anteil an Carotinoiden mit der Farbe im Zusammenhang steht. In einer gelben Paprika sind also weniger enthalten als in der dunkelroten Variante. Die grüne Farbe kommt wiederum durch das enthaltene Chlorophyll, einem weiteren natürlichen Farbstoff, der im unreifen Zustand noch die Carotinoide überlagert.
Die lila Paprika
Und was ist mit den violett-lilafarbenen Paprikaschoten? Während sie hier bei uns in Deutschland eher Raritäten sind, findet man sie in Südamerika deutlich häufiger. Dort sind es zum Beispiel ältere Sorten, die geschmacklich stark an ihre grünen Freundinnen erinnern, während ihre Farbe zeigt, dass Paprika mit Auberginen verwandt sind: Beide Gemüsesorten sind Nachtschattengewächse. Heizt man den hübschen Violetten ein, geraten sie so sehr ins Schwitzen, dass sie die enge Verbindung zu den Grünen auch äußerlich preisgeben: aus Lila wird beim Anbraten oder Dünsten Grün.

Außen lila, innen grünlich.
Richtig viel Vitamin C
Die reife Frucht hat neben den meisten Nährstoffen zwar auch den höchsten Kalorien- und Fruchtzuckergehalt, dafür aber auch wieder das intensivste, süßeste Aroma. „Kalorienbomben“ sind sie mit 30-40 kcal auf 100 g natürlich alle nicht. Im Gegenteil: Das viele Vitamin C kann sogar dabei helfen, den Fettabbau im Körper zu beschleunigen. Und rund 140 Milligramm stecken allein in 100 Gramm roter Paprika. Doch auch eine grüne kommt bereits auf beachtliche 110 Milligramm, sodass eine Paprika den empfohlenen Tagesbedarf sehr schnell deckt. Der liegt bei 95 mg Vitamin C für uns Frauen, bei den Männern darf’s mit 110 mg etwas mehr sein.
Tagesbedarf & grobe Richtwerte
Wie immer an dieser Stelle der Hinweis: Das variiert natürlich von Sorte zu Sorte und von Frucht zu Frucht. Daher findet man auch unterschiedliche Angaben – mal mehr, mal weniger. Klar ist: Jede Paprika versorgt uns ausgezeichnet mit reichlich Vitamin C und man muss keine exakt definierten Mengen pro Tag erreichen, um von den vielen Benefits zu profitieren.
Teamplayer Eisen & Ballaststoffe
Profitieren ist das Stichwort: Zwar ist der Eisenanteil in Paprika nicht sehr hoch, durch die Anwesenheit von der ordentlichen Portion Vitamin C wird das Eisen jedoch besser verstoffwechselt. Deshalb kann man die Paprika auch als guten Eisenlieferanten bezeichnen. Sekundäre Pflanzenstoffe aus dem leckeren Gemüse bringen weiterhin den Stoffwechsel auf Touren. Die enthaltenen Ballaststoffe können dabei helfen, schneller satt zu werden und es auch zu bleiben. Wertvoll sind auch sie allemal.
Auch Folat & Kalium stecken unterm Farbkleid
Folat ist ein wasserlösliches Vitamin, das Stoffwechselprozesse begünstigt und zum Beispiel Zellteilungs- und Wachstumsprozesse im Körper fördert. Die synthetisch hergestellte Form des Vitamins wird übrigens Folsäure bezeichnet. Paprika servieren uns natürlich die natürliche Version: 60 Mikrogramm (µg) Folat stecken circa in 100 g roter Paprika. Auch die decken bereits 20 Prozent des Tagesbedarfs eines Erwachsenen. Nicht vergessen sollten wir außerdem den Kaliumanteil: Zwischen 210 und 260 Milligramm kommen mit 100 Gramm roter Paprika. Der Mineralstoff Kalium reguliert unter anderem unseren Säuren-Basen- und den Wasserhaushalt unseres Körpers. Auch für die Reizweiterleitung von Nervenimpulsen ist Kalium mitverantwortlich.
Probleme mit Paprika?
Trotz der zahlreichen Vorteile verträgt nicht jeder Paprika. Vor allem roh kann sie bei manchen einem zu Magenbeschwerden oder allergischen Symptomen führen. Wer speziell unter Magenbeschwerden leidet, streift der Paprika ihr Farbkleid, genauer gesagt die Schale ab. Diese ist unverdaulichen und kann daher zu Unverträglichkeiten im Magen-Darm-Trakt führen. Stellen sich nach dem Verzehr Juckreiz, Rötungen oder Schwellungen im Mund-Rachen-Bereich ein, kann dies auf eine allergische Reaktion hindeuten.