Sie schmeicheln der Figur, schĂŒtzen vor Krebs und SchlaganfĂ€llen, halten jung und dazu gesund: Tomaten gehören lĂ€ngst zu unseren „Local Heroes“, obwohl sie ihre Wurzeln wie die Kartoffel einst in SĂŒdamerika schlugen. Ob im GemĂŒse- oder Schrebergarten (Ruhrpott-Romantik!), auf dem Balkon oder der Terrasse: Die NachtschattengewĂ€chse lassen sich auch prima selbst anbauen und so extra frisch ernten.

Beliebter „Local Hero“
Und beliebt ist die Tomate allemal: 2019 wurden im Deutschen-Durchschnitt elf Kilogramm frische Tomaten pro Haushalt gegessen, dazu kamen rund 27 Kilogramm an verarbeiteten Erzeugnissen. Und hier gibt’s tatsĂ€chlich mal einen kleinen Lichtblick namens „Lycopin“. Das Carotinoid ist nĂ€mlich die kleine Ausnahme von unserer Regel „je frischer, desto nĂ€hrstoffreicher.“ Der sekundĂ€re Pflanzenstoff Lycopin entfaltet sich erst so richtig, wenn er mit gesunden Fetten und höheren Temperaturen in Kontakt kommt.

Lycopin-Gehalt in verarbeiteten Produkten
Dadurch ist der Lycopin-Gehalt von Tomatenmark gut fĂŒnfmal höher als bei einer frischen Tomate. Es kommt aber natĂŒrlich auch immer darauf an, was dem verarbeiteten Produkt sonst noch so zugesetzt wurde. Und der sonstige NĂ€hrstoffmix ist durchs Erhitzen und Verarbeiten natĂŒrlich arg minimiert (Vitamin C bekommt bei Hitze kalte FĂŒĂŸe und verabschiedet sich). 

Tomaten gegen Krebs und SchlaganfÀlle
Hoher Lycopin-Gehalt schön und gut. Was aber bringt uns der sekundĂ€re Pflanzenstoff? Durch antioxidative Eigenschaften schĂŒtzt Lycopin unsere Zellmembranen und Körperzellen. Gegen bestimmte Krebsarten soll Lycopin prĂ€ventiv wirken, auch gegen Hautkrebs. Der Pflanzenstoff verstĂ€rkt den körpereigenen Sonnenschutz und verhindert so SonnenbrĂ€nde und -schĂ€den bis zu einem gewissen Grad. Die Sonnencreme ersetzt Lycopin natĂŒrlich nicht. Zudem kann das Carotinoid laut einer Langzeitstudie das Risiko von SchlaganfĂ€llen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen mindern, die hĂ€ufig mit einem niedrigen Lycopin- und Beta-Carotin-Wert einhergehen.

Rot ist gut: Beta-Carotin sorgt fĂŒr mehr Durchblick
Da trifft es sich gut, dass die rote Tomate auch ordentlich Beta-Carotin liefert (knapp 600 Mikrogramm auf 100 Gramm Tomaten). Unser Körper wandelt es in Vitamin A um und stĂ€rkt damit unter anderem unsere Augen und unseren Durchblick. Die Haut feiert das Duo aus Beta-Carotin und Lycopin ebenfalls: Ein hoher Carotinoid-Gehalt bĂŒgelt laut einer Studie lĂ€stige Falten aus. 

Das freut die Figur
Kaum Kalorien (18 bis 19 kcal pro 100 Gramm), kein Fett, hoher Wasseranteil, trotzdem viele NĂ€hrstoffe. Tomaten sind definitiv etwas fĂŒr die Figur und machen uns natĂŒrlich schlank. Durch das enthaltene Kalium – kennen wir bereits von Butternut– und Hokkaido-KĂŒrbis und dem Kokoswasser – wird der Körper außerdem entwĂ€ssert und der Blutdruck reguliert. Dazu spendiert die frische, reife Tomate noch rund 20 mg Vitamin auf 100 g.

Bio-QualitÀt und noch mehr Gutes
FolsÀure (Vitamin B9), Vitamin K und Magnesium sind ebenfalls enthalten. So helfen uns Tomaten dabei, unseren Tagesbedarf an NÀhrstoffen schneller zu erreichen. Wenn sie frisch und regional geerntet werden, haben Tomaten aber nicht nur mehr Geschmack. Auch die Belastung mit Pestiziden ist geringer, der NÀhrstoffgehalt höher. Typisch Local Hero.

Die Tomate und der Allergiker-Alltag
Dass Theorie und Praxis nicht immer zusammenpassen, zeigt sich bei mir und unzÀhligen anderen Menschen am Tomaten-Beispiel hervorragend. Wer Tomaten vertrÀgt und mag, der bekommt von ihnen die volle Breitseite an Vitaminen, Antioxidantien und MikronÀhrstoffen. Wer wie ich allerdings ziemlich allergisch auf Tomaten und ihr Histamin reagiert, der muss leider die Finger von ihnen lassen, weil man eine Ladung allergischen Symptome abbekommt. ErnÀhrung funktioniert eben nicht nach Schema A, sondern muss immer individuell angepasst und durchdacht werden.

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