Zu viele Kalorien, zu viel Fruchtzucker. Oder doch ein gesunder Snack? Bei Trockenfrüchten müssen wir beide Extreme im Auge behalten.

Zuviel ist Zuviel

In Maßen sind getrocknete Ananas, Mangos, Äpfel, Aprikosen und andere Obst- und Fruchtsorten prinzipiell gut. Der enthaltene Fruchtzucker (Fructose) lässt den Blutzuckerspiegel nicht so stark ansteigen, wie industriell verarbeiteter Haushaltszucker. Ordentlich Energie in Form von Kohlenhydraten und somit Kalorien liefert der hohe Fruchtzuckeranteil dennoch. Und ein Zuviel an Energie bleibt eben ein Zuviel an Energie – egal woher die Kalorien kommen.

Konzentrierter, kleiner, kalorienreicher

Durch das Trocknen verlieren die Früchte viel Wasser. Sie „schrumpfen“ also wahrhaftig ein, was zu einer höheren Konzentration ihrer Inhaltsstoffe führt. Durch das geringere Volumen sättigen die Trockenfrüchte auch weniger. Unser Körper glaubt also, weniger Nahrung bzw. Kalorien erhalten zu haben, obwohl meist das Gegenteil der Fall ist und mehr Energie zugeführt wurde.

Ein schneller Vergleich

100 g Apfel liefern durchschnittlich 54 kcal. In getrockneter Form reichen hingegen schon 20 g, um ungefähr auf den gleichen Kalorienwert zu kommen, denn: 100 g getrocknete Apfelstücke enthalten mit rund 280 kcal fünfmal mehr Energie.

Nährstoffe bleiben erhalten

Als süßer Snack taugen Trockenfrüchte dennoch allemal besser als Weingummi oder eine Tafel Schokolade. Denn beim Trocknen – auch beim Gefriertrocknen – bleiben viele Nährstoffe, Mineralien, sekundäre Pflanzenstoffe und Vitamine erhalten. Die Ausnahme ist Vitamin C, das Hitze nicht gut verträgt. Je nach Sorte liefern euch die getrockneten Früchte Magnesium, Eisen, Kalium und Kalzium. Zudem sind Trockenfrüchte natürlich und vielseitig. Ich peppe damit zum Beispiel Muffins und Cookies auf.

Nur naturbelassen verzehren

Aufpassen muss man beim Einkauf: Bio-Ware ist prinzipiell vorzuziehen, da laut EU-Ökoverordnung keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden dürfen. Wichtig ist außerdem, dass die Trockenfrüchte auch wirklich naturbelassen sind. Häufig wird unnötigerweise industrieller Zucker zugesetzt oder die Früchte werden „geschwefelt“. Das soll für eine bessere Optik sorgen, ist für unsere Körper aber leider keine Schönheitskur. Besonders Allergiker:innen und Asthmatiker:innen sollten sichergehen, ungeschwefeltes Trockenobst zu kaufen und fix auf die Zutaten schauen: Steht „getrocknete Äpfel“ drauf, sollte auch nichts anderes drin oder zugesetzt sein.

Doc Diessners Fazit

Eine Handvoll getrocknete Aprikosen oder Apfelringe ist völlig in Ordnung. Das Maß entscheidet bei allen Trockenfrüchten, die mächtig in unserer Energiebilanz aufschlagen. Und naturbelassen sollte die (gefrier-)getrocknete und gedörrte Leckerei immer sein. Schwefel gehört nicht ins Essen!

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