Sie kommen erstmal unscheinbar daher. Haferflocken sind grau und erinnern viele Menschen eher an Schon- und Magerkost aus Kindertagen. Doch der Getreide-Klassiker hat uns einiges zu bieten: B-Vitamine, Zink, Eisen, Kalzium, Magnesium und Proteine machen aus Hafer und Haferflocken ein echtes Superfood.

Gegen gehypte Werbe-Größen wie Gojis und Chia-Samen wirkt Hafer zunächst also nicht so richtig sexy. Drum hat die Werbeindustrie auch hier in die Trickkiste gegriffen: „Porridge“ und „Overnight-Oats“ bringen die guten alten Haferflocken mit neuen Namen zurück in den Fokus. Und auf die Social-Media-Profile der Influencer/innen.

Hafer gewinnt beim Vitamin B1 Gehalt

Zurecht, wie ich finde: Von allen Getreiden hat Hafer zum Beispiel den höchsten Vitamin B1 Gehalt. Besonders beteiligt ist Vitamin B1 an der Verwertung von Kohlenhydraten zur Energiegewinnung und der Nervenimpulsübertragung auf die Muskulatur. Daher ist Porridge am Morgen ein perfekter Start und mein Lieblingsfrühstück.

Porridge hält lange satt

Durch Ballaststoffe hält dich dein Porridge nicht nur besonders lange satt. In Haferflocken sind Beta-Glucane enthalten. Diese speziellen löslichen Ballaststoffe verhindern, dass dein Blutzuckerspiegel nach den Mahlzeiten rasant ansteigt. Durch diese positive Wirkung auf die Insulinreaktion wird deine Bauchspeicheldrüse entlastet.

Tipp: Wer sein Porridge noch mit Vitamin C reichen Früchten kombiniert, sorgt außerdem für eine bestmögliche Verwertung des enthaltenen Eisens.

Haferflocken: Kernig oder zart?

Während der Fettgehalt relativ gering ausfällt, liefern Haferflocken uns vergleichsweise viel Protein. So kommt dein Körper bestens in Schwung. Übrigens: Aus ernährungsphysiologischer Sicht spielt es keine Rolle, ob Du die kernige oder zarte Blatt-Variante wählst.

Abnehmen mit Haferflocken?

Möchtest Du mit „Doc Diessners Clean Eating“ Konzept Pfunde abnehmen, stehen Haferflocken auf deinem Speiseplan. Allerdings in Maßen, denn: mit rund 330 Kilokalorien (kcal) auf 100 g schlagen die Getreideflocken ordentlich in deiner Energiebilanz auf. Die hervorragenden Eigenschaften des Hafers entfalten jedoch schon bei täglich 40 bis 50 g ihre Wirkung und versorgen mit Nährstoffen und Power.

Glutenfreier Hafer

Leidet ihr unter starker Glutenunverträglichkeit (Zöliakie), wählt ihr speziellen glutenfreien Hafer. Die Flocken sind meistens mit dem Vermerk „Oat“ und einer durchgestrichenen Ähre gekennzeichnet, da hier keinerlei Restbestände von Gluten enthalten sein dürfen. Hafer an sich ist nämlich glutenfrei. Er wird aber häufig auf Felder angebaut, auf denen zuvor auch Weizen oder andere glutenhaltige Getreidesorten standen. Auch bei der Verarbeitung und beim Transport können Rückstände von Weizen und Co den Hafer „kontaminieren“ und zu Problemen bei einer starken Zöliakie führen.

Augen auf beim Hafer-Kauf

Leider ist auch beim Hafer und seinen Flocken nicht alles Gold, was in der Ährenform noch so schön glänzt. Verschiedene Produkte weisen laut Öko-Test Mineralölrückstände, Schimmelpilzgifte und sogar Nickel auf. Weder super noch sexy!

Betroffen sind nicht nur günstige Discounter-Marken. Auch eine Bio-Variante rasselt durch den Test. Es lohnt sich also, sich vorab zu informieren, welche Haferflocken uns auch wirklich stärken.

Schulnoten: 1er und glatte 6er

Drei von 24 Marken bewertet „Öko Test“ 2020 mit einer glatten Sechs! Vor allem Allergiker sollten nicht zuletzt aufgrund der Nickel-Belastung die richtige Wahl treffen. Wer eine Nickel-Kontaktallergie hat, der kann auch auf die Rückstände in den Haferflocken allergisch reagieren. Alles schlecht? Nein! Zehn Marken wurden mit „sehr gut“ bewertet, darunter Bio- und Demeter-Ware.

 

Quellen:

Öko-Test Bericht
Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA) Bericht

Pin It on Pinterest

Share This